Homöopathie
nach Samuel Hahnemann

Fehlerhaftes (An)Vertrauen

Jeder Patient findet mehr oder weniger Zugang, sich zu öffnen, wenn er spürt, dass der Arzt es gut mit ihm meint, dass er nicht nur aushorchen will, sondern ein großes Interesse hat, zu verstehen und zu helfen. Und doch braucht jeder Patient seinen von ihm gewählten Ansprechpartner und Arzt des Vertrauens. Der Behanldungserfolg hängt aber entscheidend davon ab, wie sich ein Patient öffnet. Sich in all seinen Facetten zu zeigen ist oft schwierig.

Wer gibt schon gerne zu, dass er beispielsweise nachtragend, untreu, unehrlich ist, lügt, oder "abnorme" Sexualpraktiken pflegt? Wer redet gerne über seine Selbstmodgedanken, über seine Zwiegespräche mit Toten oder über seine Träume und Ängste. Den meisten Menschen sind solche Gesprächsthemen fremd. Sie haben Angst, dass man schlecht über sie denken könnte. Niemand will ein schlechtes Bildnis von sich abgeben. Deshalb redet man nicht darüber.

Diese Dinge sind aber sehr wichtig, um den Krankheitsprozeß und seine Dynamik zu verstehen. Das heiß nicht, dass der Homöopath nicht dennoch zum guten Mittel finden kann, wenn der Patient nur die körperlichen, objektiven Zeichen schildert und der Homöopath diese repertorisieren kann. Hier wird auch klar, warum der Homöopath soviele Fragen stellt. Doch auch dies führt manchmal nicht weiter, aufgrund von mangelnder Selbstbeobachtung.