Homöopathie
nach Samuel Hahnemann

Wie gibt man die Potenzen ein?


Nach der ausführlichen Anamnese und dem Studium der Symptome wählt man eine Arznei aus, welche möglichst die Gesamtheit der Symptome abdeckt und auch dem psychischen Bilde des Patienten entspricht. Meist gebe ich dann dieses passende Mittel in Form von  2-3 Globuli einer C-Hochpotenz trocken auf der Zunge, welches dann 4-5 Wochen wirken kann. Andere Formen der Eingabe der Mittel, wie Spritzen oder Tropfen oder die Globuli in die Nase oder in die Wunden oder sonst wo hin, oder auch Akupunkturnadeln in homöopathische Mittel getaucht, sind meist völlig überflüssig. Im Mund wirken diese am Besten.

Es klingt fast eine Faustregel, die sich bewährt hat: 

Einzelgabe einer Hochpotenz und Abwarten!

Aber wie bei jeder Regel gibt es auch Ausnahmen! So muß auch die Verschreibung und die Wiederholung der Mittel dem jeweiligen Zustand angepasst werden. Ich richte mich da meist nach der Schwere und Akutizität des Falles und entscheide dann individuell, wie vorzugehen ist. Grundsätzlich gilt :

Je akuter ein Zustand, desto schneller sollte das Mittel helfen!

Bei den chronischen Prozeßen aber, wenn sich nach 4-5 Wochen (die Zeit kann hier auch sehr schwanken!) verschiedene Dinge beobachten ließen, wird aufgrund der Beobachtungen entschieden, ob das Mittel beispielsweise wiederholt wird. Wenn z.B. ein Anhalten der Beschwerden oder der objektiven Zeichen (Warzen noch da, Tumor unverändert usw.) zu beobachten ist, gibt man das gleiche Mittel in der gleichen Potzenstufe nochmals ein.

Eine andere Arznei muss gewählt werden, wenn sich vielleicht die Symptome gewandelt haben, durch Verschiebung der Krankheit nach innen in Form von Unterdrückung, die ebenso wie durch Antibiotika oder Cortison auch durch Homöopathie erfolgen kann.

Wenn die Mittel zu häufig gegeben werden, können sich Symptome der Arznei zum Beschwerdebild des Patienten hinzufügen, was ungewollt durch eine Arzneiprüfung bei unsachgemäßer Einnahme geschehen kann.

Dies gilt auch für die Q Potenzen, die ihren Einsatz meist nur bei sehr schweren Fällen finden, in Fällen also, wo wir beispielsweise keine Erstverschlimmerung  erwarten dürfen, oder wo ein Mittel gegen ein anderes schnell differenziert werden muß, man aber nicht die Zeit von 5 Wochen abwarten will. Da es sich den Q Potenzen um eine tägliche Einnahmeform handelt, ist eine Überwachung der Kur sehr wichtig.

Die D-Potenzen finden in meiner Praxis nur marginale Anwendung, d.h. ich benutze sie sehr selten parallel zum tiefgreifenden Mittel als ein reines Organotropikum, welches nur Bezug auf das jeweilige organische Geschehen hat, z.B. bei der Tumorbehandlungen. Siehe hierzu auch unter alternative Krebstherapie.

Wenn man in den Apotheken nach homöopathischen Mitteln fragt, bekommt man meistens Komplexmittel verkauft. Ob das nun von vorteil ist oder nicht, lesen sie unter Einzelmittel contra Komplexmittel.