Homöopathie
nach Samuel Hahnemann

Anti-D-Impfung

Ob die Prophylaxe mit dem Anti-D-Serum sinnvoll, wirksam oder gefährlich ist, werde ich immer wieder von Rhesus-negativen Frauen gefragt, die schwanger sind oder ein weiteres Kind bekommen wollen. Kritisch kann es werden, wenn die Rhesus negative Mutter ein Rhesus positives Kind geboren hat und mit dem Blut des Kindes in Kontakt gekommen ist. Sie wird Antikörper gegen eine positiven Rhesusfaktor entwickeln. Kommt es nun zu einer zweiten Schwangerschaft mit einem Rhesus-positiven Kind, kann dieses Kind schwere Gesundheitsschäden aufweisen. Ein Drittel der Kinder aus zweiter Schwangerschaft sind aber wie die Mutter rhesus-negativ, hier besteht also keine Gefahr. Nur ein Drittel der Rhesus-negativen Mütter entwickelt unter der Geburt eines Rhesus-positven Kindes Antikörper.

Dr. Ralph Bircher ist der Meinung, dass das Risiko einer Abwehrreaktion der Mutter auf das Kind durch Vitalkost gesenkt werden könne.

Die Impfung

Der Impfstoff RHOPHYLAC (Produktinformation) wurde, wie so viele Impfstoffe, nicht auf der Basis einer plazebokontrollierten Vergleichsstudie zugelassen, sondern es wurde eine Gruppe von ca. 250 Rh-negativen Frauen, denen RHOPHYLAC intravenös verabreicht wurde, mit einer etwa gleich großen Gruppe verglichen, die den Impfstoff intramuskulär gespritzt bekamen. So fand man unterschiedliche hohe Antikörpertiter, denen eine Schutzwirkung zugesprochen wird. Die tatsächliche Auswirkung der Impfung, etwa auf die Häufigkeit der geschädigten Ungeborenen, wurde jedoch nicht untersucht. Hier ging es wieder einzig um die Serokonversion (die Bildung von Antikörpern). Dass Antikörpertiter nicht automatisch Schutz bedeuten, lesen sie bitte im Kapitel: Vermitteln zirkulierende Antikörper wirklich Schutz?

Es gibt also weder zur Wirksamkeit der Anti-D-Prophylaxe einen klinischen Beweis, ausser diesen zirkulierenden (nichtschützenden) Antikörpern, noch ist es aufgrund der geringen Größe der Zulassungsstudie möglich, eine klare Aussage über die Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen zu machen.

Nach Impfungen mit dem Impfstoff RHESONATIV wurde beobachtet, dass zeitweilig Antikörper gegen HIV- oder Hepatitis positiv wurden. Dies können sie auch in der Produktinformation des Impfstoffes RHESONATIV nachlesen. Sollten Sie sich also zu einer Anti-D-Prophylaxe entscheiden, wäre es ratsam, die nachfolgenden Wochen keine Blutuntersuchungen durchführen zu lassen, denn die könnten Sie zu einem AIDS- oder Hepatits B- Patienten machen!

Wie häufig diese Rhesus-Inkombatibiltäten auftreten, wurde in einem Aufsatz im Ärzteblatt beschrieben: [http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/31916 ]

Rhesus-Inkompatibilität im Blut der Mutter nachweisbar

Freitag, 4. April 2008

London – Mittels einer Genotypisierung kann im Blut von Schwangeren die Rhesus-Eigenschaft des fetalen Blutes bestimmt werden. Eine prospektive Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2008: doi: 10.1136/bmj.39518.463206.25) zeigt, dass der Test zuverlässig ist. Einem Drittel der Rh-negativen Schwangeren könnte auf diese Weise eine Prophylaxe mit Anti-D-Immunglobulinen erspart werden.

Bei etwa jeder zehnten Schwangerschaft liegt eine Rhesus-Inkompatibilität vor. Der Fetus ist rhesus-positiv, während die Mutter rhesus-negativ ist. Wenn die Mutter Antikörper gegen den Rhesusfaktor entwickelt hat (etwa nach einer Exposition mit rhesus-positivem fetalem Blut bei einer früheren Schwangerschaft) und diese (bei einer folgenden Schwangerschaft) über die Placenta in den Kreislauf des Feten gelangen, kann es zu einem Morbus haemolyticus neonatorum mit Hydrops fetalis kommen. Um ihn zu vermeiden, erhalten alle rhesus-negativen Frauen eine Prophylaxe mit Anti-D-Immunglobulinen.

In etwa einem Drittel der Fälle sind die Injektionen überflüssig, da der Fetus ebenfalls rhesus-negativ ist. Dies war bisher nur schwer festzustellen, da auf zumutbare Weise keine Blutprobe der Feten verfügbar ist. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass DNA des Feten über die Placenta in den Blutkreislauf der Mutter übertritt. Und da die Gene für die Rhesus-Eigenschaft ebenfalls entziffert wurden, besteht die Möglichkeit, die Rhesus-Inkompatibilität genauer als bisher zu diagnostizieren.

Die Blutbank des National Health Service (NHS) hat jetzt in einer Studie ein neuartiges Verfahren untersucht, das den Nachweis der Rhesus-Gene, die mit der Polymerasekettenreaktion erfolgt (Genotypisierung), automatisiert. Die Gruppe um Geoff Daniels vom NHS Blood and Transplant Centre in Bristol hat den Test an Blutproben validiert, die 1997 Schwangeren vor der 28. Gestationswoche entnommen wurden. Die Ergebnisse sind viel versprechend.

Nur drei Proben (0,16 Prozent) waren falschnegativ. In diesen Fällen hätte ein Verzicht auf eine Prophylaxe mit Anti-D-Immunglobulinen die Gesundheit des Kindes gefährden können, da dieses in Wirklichkeit rhesus-positiv ist und sein Blut von den Antikörpern der Mutter (sofern vorhanden) attackiert werden könnte. Die Rate der falschpositiven Ergebnisse (Fetus in Wirklichkeit rhesus-negativ) lag bei 0,8 Prozent. In weiteren 3,4 Prozent waren die Testergebnisse nicht verwertbar. Durch den Test könnte die Zahl der Mütter, die unnötigerweise eine Prophylaxe mit Anti-D-Immunglobulinen erhalten, von 36 Prozent auf etwa 2 Prozent gesenkt werden. Dies würde Kosten für die Anti-D-Immunglobuline einsparen (die Ausgaben für den Test wären gegenzurechnen). Die Prophylaxe würde aber auch ein Sicherheitsrisiko ausschalten.

Daniels erinnert an die Kontamination von Anti-D-Immunglobulinen mit Hepatitis C-Viren, zu denen es in Irland 1977/8 gekommen war. Damals waren mehrere hundert Frauen iatrogen mit Hepatitis C infiziert worden (NEJM 1999; 340: 1228-1233). Dies wäre heute durch das HCV-Screening nicht mehr vorgekommen. Der Test könnte den Frauen jedoch die Angst vor einer hypothetischen Virus- oder Prionenkontamination nehmen, meint Daniels. © rme/aerzteblatt.de