Kopp online 08.01.2014
Hepatitis-B-Impfungen in China fordern ein zwölftes Todesopfer unter Säuglingen
Charles Sanchez
Die chinesische Lebensmittelsicherheits- und Arzneimittelzulassungsbehörde (CFDA) und die Nationale Kommission für Gesundheit und Familienplanung (NHFPC) hatten die Verwendung des Hepatitis-B-Impfstoffs von BioKangtai bereits einstweilig gestoppt. Am 27. Dezember 2013 hat der Impfstoff, dieses Mal von einer anderen chinesischen Firma hergestellt, vermutlich das Leben eines zwölften Säuglings gefordert. Acht der zwölf seit September gemeldeten Todesfälle bei Säuglingen wurden mit dem von der Firma BioKangtai hergestellten Hepatitis-B-Impfstoff in Verbindung gebracht, deshalb wurde der einstweilige Stopp angeordnet und eine Untersuchung durch CFDA, NHFPC und die Weltgesundheitsorganisation WHO gestartet.
In der chinesischen Öffentlichkeit machen sich Wut und Panik breit, vor allem unter besorgten Eltern, die durch staatliche Programme verpflichtet sind, ihre neugeborenen Kinder impfen zu lassen. BioKangtai ist zwar nicht der einzige Impfstoffhersteller, der für jüngsten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Hepatitis-B-Impfung verantwortlich ist, aber es ist der einzige, dessen Impfstoffe verboten wurden. Die Impfung wird im ganzen Land weiter durchgeführt. Die WHO versichert, die chinesischen Hepatitis-B-Impfstoffe seien sicher und würden nach internationalen Standards produziert. Wie die Organisation jedoch einräumt, sind einige Risiken nicht zu vermeiden. Die Lage wird noch untersucht; es ist aber bekannt, dass Komplikationen nach Hepatitis-B-Impfungen keine Seltenheit sind.
Weitere Quellen der Kontroverse über Hepatitis-B-Impfungen
Die Hepatitis-B-Impfung ist umstritten; sie wird mit neurologischen und immunologischen Störungen in Verbindung gebracht, beispielsweise mit Multipler Sklerose, Autismus und rheumatoider Arthritis. Die US-Gesundheitsbehörde CDC und die WHO sind strikte Befürworter einer Hepatitis-B-Impfung, aber viele Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens sind nicht davon überzeugt, dass insbesondere bei Kindern der potenzielle Nutzen die Risiken überwiegt. Angesichts der inhärenten Gefahren des Impfstoffs und seiner Verbindung zum plötzlichen Kindstod halten es viele Mediziner für effizienter, die Mütter auf Hepatitis B zu screenen als alle Kinder impfen zu lassen. Man vermutet auch, dass die Impfung im Körper nur begrenzte Zeit wirksam ist. Damit ist deren Bedeutung für Kinder weiter infrage gestellt, denn die Krankheit wird meistens von Erwachsenen durch Verhaltensweisen übertragen, die für Kinder nicht relevant sind, wie unsicherer Sex und das gemeinsame Benutzen von Injektionsnadeln. Dennoch rät die CDC unbeirrt weiter zur Dreifachimpfung gegen Hepatitis B, beginnend zwölf Stunden nach der Geburt, erneut nach ein bis zwei Monaten und die dritte Dosis nach sechs bis 18 Monaten.
|