Homöopathie
nach Samuel Hahnemann

Windpocken - Varicellen

Windpocken sollten alle Kinder durchmachen dürfen, denn die Krankheit verläuft komplikationslos und es folgt ein Entwicklungsschub.

Die Krankheit
Windpocken sind einer der harmlosesten Kinderkrankheiten. Alle Kinder sollten die Gelegenheit haben, in ihrem Leben diese Krankheit durchzustehen. Meist bekommen die Kinder nicht einmal Fieber oder nur ganz kurz. Einzig lästig ist der Juckreiz. Kleinen Kindern sollte man deswegen die Fingernägel kurz schneiden, damit sie sich nicht kratzen können. Warme Fussbäder oder kalte Auflagen mit Quark oder Lehm nehmen den Juckreiz und die Unruhe der Kinder. Erwachsene neigen eher zu Komplikationen bei Windpocken als Kinder.
Rund 90 Prozent der Angesteckten erkranken auch an den Windpocken.

Eine seltene Komplikation bei Windpocken ist das Reye-Syndrom. Häufig wird es durch eine Gabe Aspirin während der Windpockenerkrankung hervorgerufen. In den USA sterben jährlich ca. 100 Kinder an Windpocken weil man ihnen entzündungshemmende oder fiebersenkende Mittel verabreicht hatte (CDC, MMWR May 15, 1998, 47(18).
Die Sterblichkeit bei Windpocken liegt normalerweise bei Kindern bei 0,0014 Prozent und bei Erwachsenen bei 0,068 Prozent (Preblud, S., Pediatrics, 1986, 78 Suppl: 728-735)


Windpocken gehören neben Masern, Mumps und Röteln zu den Krankheiten, die das Diabetes- und das Krebsrisiko im späteren Leben massiv verringern (Albonico, et al, Med Hypotheses 1998, 51(4):315-320).

Die Impfung
In Deutschland (und damit fast das Einzige Land in Europa) wird die Windpockenimpfung empfohlen. Die STIKO empfiehlt die kombinierte MMRV-Impfung.

Die Windpocken-Impfung ist hingegen in vielen Bundesstaaten der USA eine Pflichtimpfung. Dort wurden von 1995-1998 dreissig schwere allergische Reaktionen und vierzehn Todesfälle nach dieser Impfung gemeldet (Wise et al, JAMA 2000, 284(19): 1271-1279). Im VEARS gingen zur Windpockenimpfung bis 30.Sep.15 mehr als 3300 Meldungen mit schweren Verläufen ein, von denen die Hälfte der Betroffenen Kinder unter 6 LJ waren. Insgesamt waren 161 Todesfälle gemeldet worden. In Deutschland wurden 10 Todesverdachtsfälle zeitnah nach der Windpocken-Impfung an das Paul Ehrlich Institut gemeldet (Stand Juni 2016).


Frisch Geimpfte können für andere ansteckend sein. Das "Impfvirus" bleibt latent im Körper, es kann gelegentlich reaktiviert werden und eine Gürtelrose verursachen. In der Datenbank des Paul Ehrlich Institutes sind 79 Fälle von Zoster in Verbindung mit der Varicellen-Impfung gemeldet worden (Stand Juni 2016).

Das Arzneitelegramm beschrieb die Nebenwirkung wie folgt:

  • "Befürworter einer allgemeinen Impfung gegen Varizellen verweisen immer wieder auf mögliche schwere Komplikationen oder tödliche Verläufe der Erkrankung. Die selben Komplikationen, die bei Infektion mit dem Wildvirus auftreten können, sind jedoch auch in Verbindung mit der Impfung beschrieben, beispielsweise Lungenentzündung, Thrombopenie mit Petechien, Hepatitis, neurologische Störwirkungen einschließlich Ataxie, Krampfanfällen und Schlaganfall sowie zum Teil schwere bakterielle Superinfektionen und tödliche Varizellensepsis. [...]. In den Fachinformationen von VARIVAX und VARILRIX heißt es für die dort aufgeführten Ereignisse lediglich, dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass diese nach Impfung häufiger seien als bei Erkrankung durch den Varizella-Wildtyp." (at 2008)

  • "Die bereits vor zehn Jahren von der STIKO getroffene Entscheidung, die Varizellenimpfung in den Routineimpfkalender aufzunehmen, halten wir weiterhin für falsch. Sie hat aber dazu geführt, dass Eltern, die vor der Impfentscheidung stehen, von einer veränderten epidemiologischen Situation ausgehen müssen, da ein ungeimpftes Kind nicht mehr unbedingt im Kindesalter an Windpocken erkranken wird. Eine Lösung für dieses von der STIKO geschaffene Dilemma ist derzeit nicht in Sicht." (at 2014)

Als ein weiteres Argument wird immer angeführt, die Windpocken-Impfung würde ja auch dann die Gürtelrose verhindern, was aber wissenschaftlich wiederlegt ist laut dieser Untersuchung