Homöopathie
nach Samuel Hahnemann

Malaria-Impfungen

Zahllose Versuche der Pharmaindustrie schlugen trotz großer Bemühungen bisher fehl, einen weltweit wirksamen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln. Schätzungen zufolge, wird es eine Einführung eines Impfstoffes nicht vor 2019 geben.

1987 entwickelte Manuel Elkin Patarroyo, ein kolumbianischer Immunologe den synthetischen Impfstoff gegen Malaria Spf66. In klinischen Studien, die in afrikanischen und thailändischen Malaria-Gebieten durchgeführt wurden, fand man allerdings nur eine Wirksamkeit von 0 bis 30 %, bei einer sehr hohen Rate an Nebenwirkungen.

Auch der neue Impfstoff RTS,S/AS01 zeigte in den Zwischenergebnissen der Phase-III-Studie nur eine mäßige Schutzwirkung. Er reduzierte die Zahl schwerer Malaria-Erkrankungen laut einer Publikation im New England Journal of Medicine um weniger als 50%, schrieb das Ärzteblatt am 19. Okt. 2011. Bei dieser Studie, die seit März 2009 in elf Zentren in 7 afrikanischen Ländern durchgeführt wird, erhielten 15.460 Kinder entweder den Malaria-Impfstoff RTS,S oder einen Impfstoff gegen Rabies (Tollwut) (für die Altersgruppe 5 bis 17 Monate) oder Meningokokken (Altersgruppe 6 bis 12 Wochen). Hier wird man sich gleich wieder fragen, warum in dieser Studie nicht eine Placebo-Vergleichsgruppe hergenommen wird? Warum vergleicht man nicht Malaria-Geimpfte gegen Placebo-Geimpfte? Dies hat den einen guten Grund, dass die Nebenwirkungsraten nicht besonders auffällig werden. Während Placebo-Geimpften keine Nebeneffekte und Malaria-Geimpfte hohe Nebeneffekte aufweisen, würden Zahlen herauskommen, die nicht sehr repräsentativ wären, um einen Impfstoff auf den Markt zu bringen. Vergleicht man aber Gift mit Gift, so erkennt man kaum einen Unterschied. Die Vergleichsgruppen werden genauso viele Nebeneffekte haben. Man wird keine Signifikanz in Bezug auf Nebeneffekte feststellen.

Dennoch werden die Ergebnisse als positiv eingestuft. Die WHO bereitete sich auf die Einführung des ersten Impfstoffes gegen eine durch Parasiten verursachte Erkrankung vor, auch wenn dies allerdings frühestens in einigen Jahren erfolgen wird, hieß es im Ärzteblatt.

Das in diesem Malaria-Impfstoff an Hepatitis B-Antigen gebundene Circumsporozoit-Protein, welches durch den Mückenstich ins Blut gelangt, müsse vor Erreichen der Leber vom Immunsystem eliminiert werden. Somit erhofft man sich, den späteren erythrozytäre Zyklus zu verhindern, der die eigentliche Malaria-Erkrankung ausmacht. Um die Effektivität zu steigern, enthält der Impfstoff das Adjuvans AS01 als Wirkverstärker.

Adjuvanzien werden auch als das schmutzige kleine Geheimnis (dirty little secret) der Impfstoffe bezeichnet. Da unser Immunsystem nicht auf Stoffe reagieren würde, welche ihn nicht krankmachen würden, so gäbe es auch keine Immunantwort, dass heißt keine Antikörperbildung. Dem versucht man, mit Wirkverstärker entgegenzuwirken, wie das aber genau funktioniert weiß niemand so genau, da die Wirkmechanismen des Immunsystems relativ unbekannt sind.

Der Impfstoff RTS,S/AS01 zeigte in der Phase-II-Studien schon, dass die Antikörperproduktion den Standard der gewünschten 90 Prozent bei weiten nicht erreicht. Die vorgestellten Ergebnisse über eine „Schutzwirkung“ wurde unter den ersten 6.000 Kindern der älteren Kategorie mit nur bei 50,4% in einer „Intention-to-treat“-Analyse (ITT) beschrieben. Bezogen auf die schweren Malaria-Fälle betrug die Effektivität allerdings nur 45,1%.
Bezieht man die ersten 250 Kindern der Altersgruppe 6 bis 12 Wochen in die Berechnung mit ein, so sinkt die Wirksamkeit auf 34,8%.

Damit erzielt der neue Impfstoff im Gegensatz zu dem 1987 erprobten kaum bessere Ergebnisse. Außer dass die Nebeneffekte durch den Vergleich mit anderen Impfstoffen geringer ausfallen wird.

Das Ärzteblatt schreibt weiter, dass die Ergebnisse zur strengeren „Intention-to-treat“-Analyse nicht genannt wurden. Dies werfe die Frage auf, ob in der jüngeren Altersgruppe überhaupt eine Schutzwirkung erzielt wurde. Diese Ergebnisse lassen jedoch erstmal noch auf sich warten.

Man forscht weiter und von einem weiteren Impfstoff gegen Malaria mit einem neuen aluminiumhydroxidfreien Adjuvanz wurde 2015 berichtet.

http://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1001685

Dieser Impfstoff wurde weder Placebo kontrolliert noch glänzt er mit hoher Effektivität. Dafür ist die Nebenwirkungsrate wieder einmal beachtlich.

Der Medizin Journalist Bert Ehgartner schreibt dazu :

Die Malariaimpfung wurde in zwei verschiedenen Altersgruppen getestet - die Neugeborenengruppe war bei Impfbeginn 6-12 Wochen alt,  die Babygruppe 5-17 Monate. 

Die Malariaimpfung ist eine Kombinationsimpfung, die außer gegen Plasmodium falciparum auch noch Antigene des Hepatitis B Virus als Wirkstoffe enthält.

Der von GSK erzeugte Impfstoff enthält ein neuartiges Adjuvant System (GSK AS01). In erster Linie enthält es das von GSK lizensierte QS-21 Stimulon adjuvant - eine als Alternative zu Alu-Adjuvantien erprobte Variante, welche offenbar den Vorteil hat, dass es anders als Alu-Adjuvantien auch eine zelluläre Immunantwort fördert. Das so genannte Quil-A wird aus der Rinde eines südamerikanischen Baums gewonnen und ist extrem giftig. Deshalb muss es noch vorbehandelt werden.

QS-21 Stimulon adjuvant, is a saponin extracted from the bark of the Quillaja saponaria tree, also known as the soap bark tree or Soapbark, an evergreen tree native to warm temperate central Chile. QS-21 is a purified component of Quil-A that demonstrates low toxicity and maximum adjuvant activity. 

Quil-A is composed of a heterogeneous mixture of triterpene glycosides. Fractions purified from this extract by reverse phase chromatography, mainly QS-21, have been studied as alternatives to alum when strong cellular responses are required for a particular vaccine.[96–98] Quil-A is generally considered too toxic for human use and has been widely used as an adjuvant in veterinary vaccines.[99]

Auch bei diesen Studien wurden wieder aktive Impfstoffe als Placeboimpfungen eingesetzt. Ein Men-C-Impfstoff in der Gruppe der Säuglinge und ein Tollwut Impfstoff bei den älteren Babys. 

Besonders auffällig war eine Häufung bei Meningitis als Nebenwirkung in der Malaria-Impfstoffgruppe vs. Tollwut-Gruppe von 16 Fällen vs. 1 Fall.

Meningitis was reported as an SAE in 17 children (16 cases among the 5,949 children in the RTS,S/AS01 group and one case among the 2,974 children in the control group [RR = 8.0 (95% CI 1.1 to 60.3)]). No pathogen was identified in 11 cases, ten in the RTS,S/AS01 group and one in the control group.